Am 22. Dezember 2024 fand im Shinzen Dojo Berlin die letzte Kyu-Prüfung des Jahres statt. Es war ein intensiver und inspirierender Tag, der die Essenz des Kyokushin Karate – Mut, Durchhaltevermögen und Kampfgeist – eindrucksvoll zeigte.
Ein Tag voller Energie und Disziplin
Mit rund 30 Teilnehmern, von Kindern über Jugendliche bis hin zu Erwachsenen, war die Prüfung ein Spiegelbild der Vielfalt und des Gemeinschaftsgeistes im Dojo. Senpai Anh Son Le, der die Prüfung leitete, eröffnete die Veranstaltung mit einer motivierenden Rede. Dabei erklärte er den Prüflingen die Bedeutung von Osu no Seishin (押忍の精神) – dem unbezwingbaren Geist – und ermutigte sie, diesen im Verlauf der Prüfung zu zeigen.
„Nicht nur die technische Ausführung ist wichtig. Ich will den Willen sehen! Nicht aufzugeben, weiterzumachen!“ – Senpai Son
Der Prüfungsablauf: Von Grundlagen bis hin zu Kampfgeist
Aufwärmung – Der erste Test für zukünftige Schwarzgurte
Die Prüfung begann mit einer energiegeladenen Aufwärmung, geleitet von Yusuf, Mazen und Abdul – drei engagierten Schülern, die sich bereits auf ihre zukünftigen Schwarzgurt-Prüfungen vorbereiten. Sie demonstrierten, was von einem Kyokushin Karateka erwartet wird: Disziplin, Präzision und Führungsstärke.
Kihon, Kata und körperliche Belastung
Die Prüflinge wurden in Gruppen aufgeteilt, um alters- und leistungsgerechte Prüfungen zu gewährleisten.
Anfänger (10. und 9. Kyu) wurden auf ihre Grundlagen (Kihon, 基本) geprüft, darunter präzise Techniken wie Oi-Zuki (gerader Fauststoß) und Mae-Geri (Frontkick).
Fortgeschrittenere Schüler bewiesen ihr Können in Kata (形), den traditionellen Formen, die Rhythmus, Präzision und inneren Fokus verbinden.
Nach jeder technischen Prüfung folgten intensive körperliche Tests. Von Liegestützen, Sit-ups und Kniesprüngen bis hin zu Handstandübungen und Kiba-Dachi (騎馬立ち, Reiterstand) wurde die Ausdauer der Teilnehmer auf die Probe gestellt.
„Ein wahrer Karateka gibt niemals auf, selbst wenn der Körper streikt.“ – Mas Oyama
Schmerzen und Stolz: Der Weg des Kyokushin
Viele Teilnehmer kämpften mit Muskelkrämpfen, Blasen an den Füßen und schwindenden Kräften, doch niemand gab auf. Besonders die Kinder zeigten beeindruckenden Kampfgeist (Kakutō Seishin, 格闘精神). Sie erinnerten sogar ihre Mitstreiter daran, die Tests gemeinsam durchzustehen – ein echtes Zeichen von Kyokushin (極真), der „ultimativen Wahrheit“.
Der Höhepunkt: Kumite (組手)
Zum Abschluss der Prüfung standen die intensiven Kumite-Runden (freier Kampf) an. Hier zeigte sich, wer neben Technik und Ausdauer auch den Mut hat, im Kampf gegen den Schmerz anzutreten. Tränen flossen – vor Schmerz, aber auch vor Freude, als die letzten Schläge und Tritte ausgeführt wurden und die Prüfung ein Ende fand.
Verdiente Erfolge und neue Ziele
Nach den harten Prüfungen überreichte Senpai Son die Zertifikate an die stolzen Prüflinge. Alle Teilnehmer bestanden und haben sich ihren neuen Kyu-Rang redlich verdient
Für viele steht nun ein neues Ziel im Fokus: Die Vorbereitung auf die Schwarzgurt-Prüfung (Shodan, 初段). Diese Meilenstein-Prüfung fordert jahrelange Hingabe und Vorbereitung, doch wie Senpai Son sagte:
„Bereitet euch vor, trainiert hart, und ihr werdet alles erreichen, was ihr euch vornehmt. Der Weg des Kyokushin Karate endet nie.“
Osu! Der Geist des Shinzen Dojo Berlin lebt
Die letzte Kyu-Prüfung des Jahres 2024 war nicht nur ein Test der körperlichen und technischen Fähigkeiten, sondern auch eine Feier des unermüdlichen Geistes von Osu – der Hingabe, niemals aufzugeben. Mit diesem Geist blickt das Shinzen Dojo Berlin zuversichtlich auf das kommende Jahr.
Osu und herzlichen Glückwunsch an alle Schüler!
Comments